Weihnachtszeit: Die Zeit der Liebe, Harmonie und die beste Gelegenheit, sich bisher verdrängten Konflikten zu widmen. Darum gibt es heute das von einigen ein lang erwartete Interview mit Axel Voss, welches entgegen einiger Prognosen doch sehr versöhnlich verlief.
Ein Streitpunkt der unmittelbar nach dem Interview und leider nicht vor der Kamera besprochen wurde war, dass, um der neuen Richtlinie gerecht zu werden, YouTube jedem Zugang zur jetzigen Content ID gewähren müsste. Das würde bedeuten, dass YouTube eine Schnittstelle einrichten müsste die jedem, Nutzer*innen sowie nicht-Nutzer*innen von YouTube gleichermaßen, zugänglich ist und auf der das urheberrechtlich geschützte Material als Vergleichskopie hochgeladen werden kann, um dann mit Hilfe der „Erkennungssoftware“ vor einer illegitimen Nutzung auf der Plattform geschützt werden zu können
Auf YouTube wird zurzeit schon eine Stunde Material pro Sekunde hochgeladen. Viel zu viel um es vor Veröffentlichung menschlich sichten zu lassen.
Im Anbetracht der Tatsache, dass das Content ID System zurzeit schon von den vergleichsweise wenigen Nutzer*innen, denen es zurzeit zur Verfügung steht, schon teilweise missbraucht wird, ist zu erwarten, dass diese Probleme mit der Öffnung des Systems für die Allgemeinheit mit-skalieren werden.
Mal ganz abgesehen davon, dass selbst einem Tech-Giganten wie Google irgendwann die Ressourcen ausgehen könnten, um sämtliches urheberrechtlich geschütztes Videomaterial zu speichern, ist es schier utopisch, alle Vergleichskopien händisch auf die Rechtmäßigkeit ihres Urhebers zu überprüfen.
Axel Voss war diesbezüglich anderer Meinung und hielt das Öffnen des Content ID Systems für die Allgemeinheit durchaus für umsetzbar.
Ob YouTube diesen Anforderungen gerecht werden kann oder die Nutzung in EU-Staaten in Zukunft eingeschränkt werden könnte, kann nur die Zukunft sagen. Es bleibt spannend.
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