Deru – Kooperation erwünscht absolut notwendig!

Oft kommt es vor, dass der Co-Op Modus in Videospielen das Lösen von Problemen erleichtert. In manchen ist es sogar notwendig, dass beide Spieler an einem Strang ziehen, um weiter zu kommen. Aber in nur wenigen ist die Kommunikation zwischen den Mitspielern so essenziell wie in Deru.

Was beim Spielen von Deru als allererstes in Auge fällt, ist der wunderschöne, minimalistische Kunst-Stil: Ein Spieler kontrolliert eine weiße, geometrische Figur, der andere eine schwarze. Das ganze auf dem Hintergrund einer mit Farbe beschmierten Leinwand.

Es gilt von seinem Startpunkt aus zu dem jeweils zugehörigen Endpunkt zu gelangen. Dabei kann man die Tintenströme der jeweils anderen Farbe passieren, die der eigenen jedoch nicht. Auf diese Art und Weise lassen sich sehr interessante und nahezu beliebig komplizierte Level gestalten. Die Lernkurve ist allerdings sehr flach und erlaubt somit auch Spielern ohne jegliche Puzzle-Spiel-Vorkenntnisse einen leichten Einstieg.

Zunächst werden die verschiedenen Mechaniken eingeführt, passend zu den drei einfachsten geometrischen Figuren: Das Dreieck mit den wenigsten Ecken hat leider keine zusätzlichen Fähigkeiten, die das Lösen der Level erleichtern würden. In den Leveln, die man als zwei Kreise meistern muss, startet ein Spieler mit einem größeren und einer mit einem kleineren Kreis. Die Masse lässt sich jedoch per Knopfdruck zwischen den beiden Kreisen verteilen. Je nachdem, wer gerade die Größe und wer die Geschwindigkeit braucht, die mit einem kleineren Kreis einhergeht. Die meisten Möglichkeiten bieten jedoch die Quadrate. Sie bieten einem die Fähigkeit, zwei kleine Quadrate abzusetzen, um mehr Tintenströme gleichzeitig zu blockieren.
Aber aufpassen! Sobald man auch nur ein kleines bisschen dem Tintenstrahl der eigenen Farbe ausgesetzt ist, verliert man an Masse, die man nicht mehr zurückbekommt. Das heißt, man kann sich als Kreis nicht mehr so groß machen und als Quadrat keine kleinen Quadrate mehr ablegen.

Dass man sich bewusst in die eigenen Tintenstrahlen bewegt, passiert äußert selten. Viel häufiger schubst man seinen Mitspieler aus Versehen in seinen eigenen Strahl. Und dabei liegt, wie ich finde, der größte Reiz in diesem Spiel. Das eigentliche Lösen des Levels spielt sich vor dem Bildschirm ab. Man diskutiert Lösungsstrategien, zeigt auf dem Bildschirm, was man genau meint und kriegt sich gegebenenfalls auch in die Haare, wenn der Partner nicht das macht, was man gerade von ihr oder ihm will. Ich bin gespannt, welche Rätsel mich im vollen Spiel erwarten.

Deru erscheint im Oktober auf Steam und Switch und Anfang nächsten Jahres auch auf anderen Konsolen.

Jan Turowski