Darkest Files – Spannung in erschreckender Vergangenheit

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In Darkest Files von Paintbucket Games spiele ich Esther Katz. Eine knallharte Staatsanwältin, die es sich mit ihrem Team unter ihrem Chef Fritz Bauer zur Aufgabe gemacht hat, noch ungeklärte nationalsozialistische Verbrechen aufzuklären.

Es gilt die Fälle aufzudröseln, Zeugen zu befragen, Dokumente zu untersuchen, zu vergleichen und zu verknüpfen. All das tut Esther im detallierten Quellenstudium, Befragen von Zeugen und Analyse von Sachquellen.

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Anruf in Esthers Büro

Fast 20 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges ist die Stimmung immer noch angespannt. Werden die Verbrechen verharmlost? Vertuscht? Heruntergespielt? Esther und ihr Team glauben, dass viele der Täter immer noch von ihrem Handeln überzeugt sind. Töteten tausende Menschen und versuchen sich vor dem „neuen“ Recht zu verstecken.

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Verknüpfen und aufdecken

Doch wie kann man das alles in ein spannendes Spiel verpacken? Darkest Files schafft das super! Wir durchqueren unser Büro, machen Zeugenbefragungen und Text-Analysen aus Zeitungsartikeln oder NS-Dokumenten. Ja, Esther springt sogar wärenddessen in der Zeit zurück und sieht die Dinge, wie sie live passiert sind. Man durchstöbert alte Gefängnisse und durch Interaktionsfelder tun sich neue Orte und Gegenstände auf, die wir als Beweise nutzen können. Wenn das alles nicht schon Arbeit genug wäre, darf sich Esther auch noch mit Sexismus, Lügen und Gegenwind aus den eigenen Reihen herumschlagen.

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Rückblick, live dabei als Beistehender

Am Ende muss Esther die Beweise verknüpfen und belegen, wie ein Ereigniss wirklich passiert ist. Es ist knobelig und spannend, nicht zu textlastig und interaktiv. Auch das Treffen von schnellen Entscheidungen und die verschiedenen Szenen, also das Erkunden und Entdecken in First-Person und das Lesen der Quellen bringt viel Abwechslung.

Leider hätte ich gerne gewusst, auf welcher Grundlage alles passiert, also wieso muss das juristisch jetzt so gemacht werden? Ich hab einfach keine Ahnung von Jura, was mich manchmal an spielerische Situationen gebracht hat, die ich nicht ganz verstanden habe. „Ist doch klar, dass der Typ den grundlos ermordet hat und alle es vertuschen wollten – was brauche ich noch?! “

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Dokumente durchforsten nach Hinweisen
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Zeugenbefragung

 

 

 

 

 

Das Thema ist ernst und erschreckend, aber die Umsetzung grandios. Es sind defnitiv Grundkentnisse der NS-Zeit nötig, um alles zu verstehen. Es gibt zwar einige Erklärungen und Hilfen, aber ohne meinen LK-Geschichtsuntericht bei Marcel W. hätte ich nichts gerafft.

Ein spannendes, anspruchsvolles Spiel, bei dem ich leider etwas zu wenig Ruhe auf der gamescom hatte, um es voll auszukosten.

Quelle Fotos

Maximilian Wettig
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