Enno Coners im Interview

Enno Coners gründete 1996 den CSW-Verlag und hat sich dem Retro-Gaming verschrieben. Der Verlag publiziert rund um da Thema Technik und Videospiele. Jugendredakteur Marco Siegmund hat ihn vor einiger Zeit auf der Retro-Börse interviewt.

Hallo Enno, was ist dein frühestes Spielerlebnis?
Pong in den 70er Jahren. Es war bei irgendwelchen Verwandten ganz klassisch am S/W Fernseher.

Hast du dich schon immer besonders für Retrospiele interessiert?
Sagen wir so: Ich habe mich immer für Videospiele interessiert und bin einfach dabei geblieben. Anstatt die alten Spiele gegen neue auszutauschen habe ich die guten Spiele behalten. Ein gutes Spiel verliert seinen Spielwert nicht, nur weil die Grafik nicht dem heutigem Standard entspricht. Schach ist ja schließlich auch seit dem 13. Jahrhundert in Europa etabliert und genießt immer noch große Beliebtheit.

Was assoziierst du mit dem Begriff?
Ich persönlich assoziiere hauptsächlich die 70er und 80er Jahre damit, aber alles was dazu gehört. Ob Mode, Musik, Film oder Videospiel.

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Enno Conners – Gründer des CSW-Verlags

In den letzten Jahren stand das Thema Retro wieder sehr im Fokus. Viele entdecken Klassiker wie Mario Bros. für sich wieder und auch Formate wie die Retrobörse sind durchaus erfolgreich. Oftmals wird von einem Retrohype gesprochen. Kannst du das selbst beobachten und wie erklärst du dir dieses Phänomen?
Der Mensch erinnert sich gerne an Zeiten zurück, die er als schön empfunden hat. Gute Erinnerungen braucht die Seele um gesund zu bleiben. Das werden Videospiele nicht ausgeklammert. Ich beobachte diesen Retrohype, wie er von Manchen bezeichnet wird, schon viele Jahre. Er nimmt nicht unbedingt zu oder ab, sondern es ändern sich die Themen. So schreit Retro im Grunde immer mit der Zeit mit.

Wie meinst du geht das in Zukunft weiter? Wird einmal die jetzige Generation von jungen Spielern nostalgisch auf Serien wie Call of Duty zurückblicken und diese so betrachten wie wir heutige Retrospiele?
Ich weiß nicht wie die Zukunft des Videospiels aussehen wird, daher mag ich nicht gerne darüber prophezeien. Es wird sicher anders sein, denn der Reiz der ersten Videospiele liegt besonders darin, dass es für eine ganze Generation ein komplett neues Medium war mit der zum ersten mal interagiert werden konnte. Neu wird dieses Medium in Zukunft nicht mehr sein und somit hat ein „Call of Duty“ nicht diesen Pioniergeist wie „Space Invaders“

Foto oben: Tilman Abegg via DerWesten

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