„Geldsucht“ bei Nintendo? – Ein kritischer Blick auf die Strategie zur neuen Switch-Veröffentlichung

Mit der erwarteten Veröffentlichung der neuen Nintendo Switch – auch als „Switch 2“ bezeichnet – mehren sich kritische Stimmen, die dem japanischen Traditionsunternehmen eine übertriebene Gewinnorientierung, wenn nicht sogar „Geldsucht“, vorwerfen. Doch wie berechtigt sind diese Anschuldigungen, und was steckt hinter Nintendos Geschäftsstrategie?

Der wirtschaftliche Erfolg der Switch – ein zweischneidiges Schwert

Seit ihrem Start im Jahr 2017 hat sich die Nintendo Switch über 139 Millionen Mal verkauft (Stand: Anfang 2024). Die Konsole war ein voller Erfolg – innovativ, zugänglich und mit einem starken Lineup an Exklusivtiteln. Doch gegen Ende ihres Lebenszyklus warf Nintendo kaum noch neue, technisch ambitionierte Spiele auf den Markt. Stattdessen dominierte das Recycling alter Titel: Remakes, Ports und kostenpflichtige Erweiterungen.

Diese Praxis empfinden viele Spieler*innen als Abzocke. Beispielsweise wurden Spiele wie „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ als Vollpreistitel neu aufgelegt – ohne spürbare Modernisierung. Für einige ist das ein klares Zeichen dafür, dass Nintendo weniger an Innovation interessiert ist als an maximalem Profit.

Teure Spiele, veraltete Hardware

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Preisgestaltung. Trotz veralteter Hardware verlangt Nintendo für seine First-Party-Spiele durchweg 59,99 € – in manchen Fällen sogar mehr. Rabatte sind selten, selbst für Jahre alte Titel wie Mario Kart 8 Deluxe oder New Super Mario Bros. U Deluxe. Während Mitbewerber wie Sony und Microsoft regelmäßig Preisnachlässe auf ihre Spiele anbieten, bleibt Nintendo hart – eine Strategie, die bei vielen Fans als „geldgierig“ wahrgenommen wird.

Auch die erwartete Preisgestaltung der neuen Switch dürfte diese Debatte weiter anheizen. Insider-Berichte deuten auf eine Konsole im Preisbereich von 400 € oder mehr hin – ohne signifikante Hardware-Innovation. Wenn dazu erneut Remakes, Ports oder leicht verbesserte Versionen alter Spiele erscheinen, könnte das Image des „innovativen Familienunternehmens“ weiter bröckeln.

Online-Services und Zusatzkosten

Ein weiterer Aspekt, der zur Debatte beiträgt, ist Nintendos Online-Service. Für ein kostenpflichtiges Abo erhalten Spieler*innen Zugang zu alten NES-, SNES- oder N64-Titeln – ein Angebot, das viele als dürftig empfinden. Dazu kommen kostenpflichtige Erweiterungspakete, etwa für Animal Crossing oder Mario Kart 8, die zuvor kostenlose Inhalte enthielten.

Diese Strategie, bestehende Inhalte erneut zu monetarisieren, wird von Kritikern als Symptom einer wachsenden „Geldsucht“ bei Nintendo interpretiert. Für ein Unternehmen, das einst für Innovation, Spaß und Spielerfreundlichkeit stand, ist das ein gefährlicher Kurs.

Fazit: Zwischen wirtschaftlicher Realität und enttäuschten Erwartungen

Ob Nintendo tatsächlich „geldsüchtig“ ist, bleibt letztlich Auslegungssache. Fakt ist: Das Unternehmen nutzt seine Markenmacht konsequent aus, um Umsatz und Gewinn zu maximieren. Aus Sicht eines Unternehmens ist das logisch – aus Sicht vieler Fans jedoch enttäuschend.

Die Veröffentlichung der neuen Switch wird zeigen, ob Nintendo den Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Spielerzufriedenheit erneut schafft – oder ob sich die Kritik an der gewinnorientierten Strategie weiter verschärft.