Haunted Bloodlines – Das Haus lebt?!

Mit Haunted Bloodlines kündigt sich ein Titel an, der das Genre des psychologischen Survival-Horrors um eine frische, verstörende Facette erweitern könnte. Entwickelt von Horrified Triangles und veröffentlicht von Iphigames sowie Serafini Productions, soll das Spiel im vierten Quartal 2025 für PC und PlayStation 5 erscheinen. Schon jetzt weckt es Aufmerksamkeit in der Horror-Community – und das aus gutem Grund.

Im Zentrum der Handlung steht ein geheimnisvolles Herrenhaus, das als Spiegelbild familiärer Schuld, Wahnsinn und unausgesprochener Geheimnisse dient. Die Spielerinnen und Spieler schlüpfen in die Rolle eines Erben, der diesem Erbe nicht entkommen kann. Doch das Haus ist kein bloßer Schauplatz, sondern ein atmendes, wandelbares Konstrukt, in dem sich Räume verschieben und Realität sowie Zeit permanent in Frage gestellt werden. Diese Unberechenbarkeit sorgt für eine bedrückende Atmosphäre, die klassische Haunted-House-Erzählungen aufgreift und sie mit modernen psychologischen Horrorelementen verbindet.

Spielerisch setzt Haunted Bloodlines auf Schutzlosigkeit. Waffen gibt es nicht, stattdessen bestimmen Flucht, Verstecken und das geschickte Nutzen der Umgebung über Leben und Tod. Ein zentrales Element ist das sogenannte Sanity-System: Dunkelheit, Visionen und gespenstische Stimmen lassen den Verstand bröckeln, bis selbst die Wahrnehmung der Umgebung unsicher wird. Wer zu lange in der Dunkelheit ausharrt oder sich verstörenden Eindrücken hingibt, riskiert, der eigenen Psyche zu erliegen. Zusätzlich können die Spieler durch Zeitsprünge in die Vergangenheit reisen und dort Hinweise entdecken, die das Verständnis für die Gegenwart verändern. Eine Dual-Realm-Mechanik erlaubt den Wechsel zwischen Realität und einer geisterhaften Spiegelwelt, in der entscheidende Spuren verborgen liegen – aber auch neue Gefahren lauern.

Die Entstehungsgeschichte des Spiels unterstreicht seine Eigenständigkeit. Ursprünglich als Studentenprojekt begonnen, entwickelte sich Haunted Bloodlines zu einem ambitionierten Großprojekt. Die Entwickler orientierten sich an Klassikern wie Silent Hill, Resident Evil oder Outlast, aber auch an literarischen Vorbildern wie Stephen Kings Rose Red. Statt diese Einflüsse schlicht zu kopieren, destillieren sie daraus eine eigene Identität, die auf psychologische Tiefe, subtile Bedrohung und ein durchdachtes Leveldesign setzt. Selbst die Möglichkeit, Kerzen als Mittel der Verteidigung einzusetzen, ist bewusst riskant angelegt: Sie bietet einen Moment der Sicherheit, greift jedoch zugleich in das empfindliche Gleichgewicht des geistigen Zustands ein.

Haunted Bloodlines könnte sich damit zu einem der atmosphärisch dichtesten Horror-Spiele der kommenden Jahre entwickeln. Wer sich auf das unberechenbare Zusammenspiel von Wahnsinn, Zeit und Realität einlässt, darf sich auf eine Erfahrung einstellen, die nicht nur das Genre ehrt, sondern es zugleich weiterdenkt.

Quelle: iphigames
Bild-und Videoquellen: iphigames

Haunted Bloodlines - Official Gamescom Trailer

Resul Gökce