Cuphead erobert die Herzen der Spieler im Sturm

Gestern, am 29. September, ging ein Raunen durch die PC- und XBox-Gamerschaft. Cuphead, das Indie-Game, auf das viele schon seit der E3 2014 warten, ist endlich erschienen. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung, gab es schon über 1800 Steam-Reviews, die sich „äußerst positiv“ zeigen.
Aber was ist das Besondere an dem „Run and Gun“-Spiel?

Kurz vorab: den lokalen Multiplayer konnte ich nicht ausprobieren, also findet er im Artikel auch keine Erwähnung.

Das Erste, was natürlich auffällt, ist die Optik. Das ganze Spiel ist im Look der Zeichentrickfilme der 30er Jahre gehalten, inklusive rot-grünlichem Schimmer um die Linien. Auch die jazzige Musik ist brilliant. Aber das ist nicht alles, was das Spiel zum sofortigen Fan-Favorit gemacht hat. Es ist der -noch nett ausgedrückt- anspruchsvolle Schwierigkeitsgrad.

Die Handlung ist schnell erklärt: Die beiden Helden gehen in ein Casino und verspielen dort ihre Seele an den Teufel. Die einzige Rettung ist, anderen Bewohnern der Umgebung deren Seelenverträge abzuluchsen.
An einigen Leveln sitzt man über eine Stunde und schafft es dann gerade so mit einem Leben. Als Quittung kriegt man doch noch ein „C-“ als Note. Das Ziel, um alle Achievements freizuschalten, ist es, möglichst überall „A“s zu erhalten. Trotzdem wirft man nicht nach kurzer Zeit frustriert die Flinte ins Korn, denn eins ist Cuphead nicht, unfair. Nach jedem Tod weiß man, dass man einen Fehler gemacht hat und es beim nächsten Versuch besser machen kann. Und so kämpft man sich „Retry“ auf „Retry“ irgendwie durch.

Das Spiel legt einen Fokus auf Bosskämpfe, Jump’n’Run Level gibt es nur sporadisch. Hier als kleiner Tipp: am besten mit dem Gemüsegartenboss anfangen, das ist das einfachste Level und zum Reinkommen sehr gut geeignet.
Außer Laufen, Springen und Schießen kann man Dashs machen, um Gegnern schnell auszuweichen oder Abgründe zu überqueren, und Parrys, sozusagen einen Doppelsprung auf bestimmte Gegenstände, um sie zu aktivieren. Auch gibt es Superattacken, die sich während des Kämpfens aufladen.
Die vorgegebene Steuerung empfand ich als extremst umständlich, besonders mit einem deutschen Tastaturlayout (die alte Leier mit Y und Z…). Grundsätzlich bewegt man sich mit den Pfeiltasten und führt Aktionen mit der linken Hand aus. Aus Gewohnheitsgründen habe ich Bewegen auf WASD gelegt und einige Aktionen auf die Pfeiltasten. danach fand ich mich wesentlich besser zurecht und vielleicht ist das ja hilfreich für den ein oder anderen. Bei Leuten, die mit Controller spielen erübrigt sich das natürlich.

Schade ist nur, dass Cuphead nur für XBox One und PC erscheint. Gerade als Virtual Ware auf dem 3DS hätte ich das Spiel gerne gesehen.
Trotzdem ist Cuphead definitiv eine der Spieleerscheinungen das Jahres und eigentlich ein Must-Play, denn es ist einfach mal etwas anderes und macht dieses Anderssein so gut wie kein weiteres Spiel.

Ein paar Eindrücke gibt es im offiziellen Launch Trailer:

Cuphead Launch Trailer | Xbox One | Windows 10 | Steam | GOG

Anna Bertsch
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