Adventskalender #9 – DOOM: The Dark Ages – Warum es alle anderen Ego-Shooter in Grund und Boden stampft

Es gibt Ego-Shooter, und dann gibt es DOOM: The Dark Ages. Während andere Spiele noch überlegen, welche Farbe ihre Waffenskins haben sollen, ist id Software bereits dabei, mittelalterliche Kettensägenschilde zu designen, die Dämonen in zwei Hälften teilen. Das ist kein Witz. Das ist DOOM.

Der Doom Slayer kehrt zurück – und er hat seine Schildsäge mitgebracht

Mit einem Metacritic-Score von 84-87 Punkten (je nach Plattform) positioniert sich The Dark Ages direkt zwischen dem legendären DOOM (2016) und dem frenetischen DOOM Eternal. Doch Zahlen erzählen nur die halbe Geschichte. Die andere Hälfte? Die besteht aus purer, unverfälschter Dämonen-Zerstörung, garniert mit einer Prise mittelalterlicher Ästhetik, als hätte ein Heavy-Metal-Album-Cover beschlossen, ein Videospiel zu werden.

Zwischen Kettensägen, Drachenfeufer und der Kunst, Dämonen in Scheiben zu schneiden

Das Kettensägenschild ist ein Schild, das sägt – weil, warum auch nicht? Ist das die absurdeste und genialste Waffe der Spielegeschichte? Und wer hat sich das ausgedacht? Diese Person verdient eine Gehaltserhöhung. Das Schildsäge ist genau das, wonach es klingt: Ein kreisrundes Schild mit einer Kettensäge, die am Rand rotiert. Es blockt Angriffe, pariert Projektile, und wenn man es wirft, köpft es Dutzende von mittelalterlichen Dämonenvölkern, bevor es wie ein blutverschmierter Bumerang zurückkehrt.

Die Schildsäge ist nicht einfach nur eine Waffe – es ist ein Schweizer Taschenmesser des Todes und überlebenswichtig für den Nahkampf. Es hält feindliche Angriffe auf, bis die Schildschwelle erreicht ist und rammt den Spieler durch Gegnergruppen für AOE-Schaden und Massenmetzeleien. Es bohrt sich auch in große Dämonen und betäubt sie, zerstört erhitzte Schilde mit einem Wurf, öffnet Pfade durch zerstörbare Wände und Schlösser und Projektile werden direkt zum Absender zurückgeschickt. Es ist, als hätte jemand Captain Americas Schild genommen und gesagt: „Weißt du was? Das braucht mehr Kettensäge.“

Das Waffenarsenal: Mittelalterliche Folterinstrumente mit Schusswaffen-Lizenz – brutal, direkt, effektiv

DOOM: The Dark Ages verfügt über 13 Fernkampfwaffen, jede einzelne ein „nur bei DOOM“Erlebnis.

  • Combat Shotgun – Der zuverlässige Einstieg, der mit Brandmunition Rüstungssplitter aus brennenden Gegnern regnen lässt.
  • Super Shotgun – Reddit-Nutzer bezeichnen sie als „die beste Version der SSG in der gesamten DOOM-Serie“. Das Sound-Design ist exzeptionell, der Durchschlag vernichtend – ein Hell Knight mit einem Schuss? Kein Problem. Zwei Schüsse für einen Mancubus? Alltag. Das Beste: Sie wird einhändig per Hebel nachgeladen, weil der Doom Slayer keine Zeit für Doppelläufe hat, die man aufbrechen muss.
  • Shredder (Railspike) – Schießt Metallspitzen, die Gegner an Wände nageln. Buchstäblich.
  • Pulverizer – Für alle die glauben, dass „Overkill“ ein konstruktives Feedback ist.
  • Impaler – Spießt Dämonen auf. Der Name ist Programm.
  • Chainshot – Verschießt Kanonenkugeln an Ketten. Weil normale Kanonenkugeln zu langweilig sind.
  • Ballistic Force Crossbow (BFC) – Die geistige Nachfolgerin der BFG. Ein Schuss, ein ganzer Raum voller toter Dämonen. Sie ist so mächtig, dass sie eigene seltene Munition benötigt und man während der Benutzung keinen Zugang zum Schild hat. Ein fairer Tausch, wenn man bedenkt, dass sie ganze Schlachtfelder auslöscht.

Zudem bieten drei Nahkampfwaffen unterschiedliche Spielstile, wenn Schusswaffen zu zivilisiert sind.

  • Power Gauntlet – Schnelle 3er-Kombos. Früh verfügbar, ideal für Anfänger.
  • Flail – Mittleres Tempo mit Flächenschaden und Bonusschaden gegen Rüstung. Lässt Rüstungssplitter fallen.
  • Dreadmace – Langsam und verheerend. Sie hat nur eine Ladung, aber der Schaden ist so absurd, dass ein Treffer ganze Gegnergruppen auslöscht. Plus: Vollständige Munitionsauffüllung bei jedem Schlag. Das ist keine Waffe – das ist ein Wirtschaftswunder für Patronen.

Der Atlan-Mech und Serrat der Mecha-Drache: Pacific Rim trifft Tolkien auf Speed

Manchmal sind Dämonen einfach zu groß für normale Waffen. Die Lösung? Ein gigantischer Mech, mit dem man gebäudegroße Dämonen buchstäblich zu Tode prügelt. Der Atlan, Ein 30-stöckiger „Ich löse das Problem“-Roboter, ist ausgestattet mit Nahkampf-Fäusten, für den persönlichen Touch beim Titanenschlagen, einer Minigun, für die Dämonen, die zu weit weg für Fäuste sind, und einer  Shotgun, weil auch Mechs einen guten Geschmack haben. Reddit-Nutzer schwärmen: „Die Atlan-Segmente sind das, was ich seit Jahren von einem Mech-Spiel wollte. Es ist der Pacific Rim-Moment, den niemand erwartet hat, aber alle verdient haben.

Wenn der Atlan nicht genug ist, gibt es noch Serrat, einen kybernetischen, feuerspeienden Drachen mit Düsenantrieben und Geschützen. Flug-Level werden zu Luftkämpfen, bei denen man Höllenkreuzer jagt und Dämonengeschwader vom Himmel fegt. Das Ausweichen von Hell-Surge-Angriffen lädt sogar die stärkeren Raketen auf. Es ist, als hätte jemand Top Gun, How to Train Your Dragon und DOOM in einen Mixer geworfen und das Ergebnis auf Maximum gestellt.

Das Kampfsystem: Langsamer als Eternal, aber dafür wie ein mittelalterlicher Berserker

DOOM Eternal war ein Adrenalinsturm, bei dem man nie stehen blieb. The Dark Ages ändert das. Das Parry-System und die Schildsäge verlangen, dass man Angriffe erwartet, blockt und kontert. Das Ergebnis? Man fühlt sich weniger wie ein Hase auf Speed und mehr wie ein mit Panzerwaffen ausgestatteter Berserker.

Die Schlachtfelder sind breiter und offener, gefüllt mit Dutzenden von Dämonen gleichzeitig. Es ist weniger Parcours, mehr Massaker. Zudem fügen vier Schild-Runen nach erfolgreichen Parries zusätzliche Effekte zu:

  • Ground Fissure – Erschüttert den Boden.
  • Holy Swarm – Göttliche Insektenplage (ja, wirklich).
  • Auto Turret – Ein automatischer Geschützturm auf der Schulter.
  • Heaven Splitter – Ruft Blitze vom Himmel.

Warum DOOM: The Dark Ages alle anderen Shooter in den Schatten stellt

Es ist das, was AAA-Gaming sein sollte: Keine Open-World, kein Live-Service, keine Souls-like-Elemente (außer dem grundlegenden Parieren), keine RPG-Systeme. Stattdessen: Ein gradliniger, Level-basierter Shooter, der auf DOOMs Stärken spielt.

Ein Kritiker fasste es perfekt zusammen: „DOOM: The Dark Ages fühlt sich wie das ideale First-Person-Shooter-Erlebnis aus der Xbox-360-Ära an – konzeptionell würde es perfekt in diese Zeit passen, nur grafisch ist es zu komplex für die Mitte der 2000er.

Auch die Optimierung ist ein technisches Wunderwerk. Mit DLSS Quality erreichen RTX 4070-Karten über 100 FPS bei 1440p auf Ultra Nightmare. Das Spiel läuft butterweich und setzt den Standard für Performance-Qualität. In einer Zeit von schlecht optimierten AAA-Releases ist das eine Offenbarung.

Auch der Humor zwischen den Zeilen ist gelungen. In einer Szene wird der Doom Slayer gebeten, in einer Unterwelt einen Zoll zu zahlen. Seine Antwort? Er erschießt den Zöllner. Der Doom Slayer sagt im gesamten Spiel nur ein Wort – und das auf die coolste Action-Film-Art. Das ist DOOM: Kein Smalltalk, nur Resultate.

Der Soundtrack: Die Mick-Gordon-Frage

DOOM ohne Mick Gordon? Finishing Move übernahm die Zügel. Das Ergebnis ist eine Metal-Klanglandschaft, vollgepackt mit Gitarren, mittelalterlichen Vibes und purem Adrenalin. Nicht ganz so ikonisch wie Gordons Arbeit, aber definitiv kein Schwachpunkt.

Fazit: Rip and Tear, aber mit mehr Stil

DOOM: The Dark Ages ist kein perfektes Spiel. Die Story ist stellenweise wie ein B-Movie, die Drachen-Segmente können sich etwas repetitiv anfühlen und manche vermissen den frenetischen Dash aus Eternal. Aber hier ist die Wahrheit: Dieses Spiel hat ein Kettensägenschild, einen 30-stöckigen Mech, einen Mecha-Drachen mit Düsenantrieb, eine Keule, die Munition regeneriert und eine Armbrust, die ganze Räume auslöscht. Es ist, als hätte id Software gefragt: „Was wäre, wenn ein Heavy-Metal-Album-Cover aus den 80ern ein Videospiel wäre? Die Antwort ist DOOM: The Dark Ages – und sie ist herrlich.

Bewertung: 9/10 abgetrennte Dämonenköpfe 🔥

P.S.: Falls jemand fragt, warum das Schild eine Kettensäge hat – die richtige Frage ist: Warum hatten andere Schilde keine?