Bubble Bobble und Ultima IV sind zwei typische Spiele für die zwei häufigsten Zielgruppen des C64.
Bubble Bobble
In dem Platformer-Highscore-Spiel „Bubble Bobble“ spielt man entweder Bub im Singleplayer oder Bub und Bob im Koop-Modus. Auf dem Weg zu Baron von Blubba müssen 99 Level, bestückt mit Monstern und Wächtern, bezwungen werden. Der Baron hat die Freundinnen der Brüder entführt und Bub und Bob in kleine Drachengestalten verwandelt. Mithilfe der neuen Drachengestalt können sie Blasen aus ihren Mündern erzeugen und die Feinde in diesen einhüllen. Ein kleiner Sprung darauf und die Blase mitsamt des Monsters zerplatzt.
Wenn alle Gegner in einem Level zerstört wurden, wird man automatisch zum nächsten Level transportiert. Getötete Gegner und eingesammelte Bonuspunkte in Form von Früchten erhöhen den Highscore und ermöglichen Bub und Bob eine größere Auswahl von Bonus-Gegenständen zu bekommen
Obwohl das Spiel über 30 Jahre alt ist, macht es immer noch süchtig und fesselt einen vor den Bildschirm. Ein simples Spielprinzip, welches leicht erlernt werden kann, jedoch viel Zeit braucht, um gemeistert zu werden. Vor allem im Koop und auch für Anfänger ist es auch heute noch ein großer Spaß. Das Spiel eignet sich auf für Familien und Kinder, die neu in die Welt der Videospiele einsteigen.
Ultima IV: Quest of the Avatar
Dieses komplexe Rollenspiel ist nur für die krassesten Nerds unter den Nerds. Falls man nur an annähernd wissen möchte, wie man Ultima IV spielt, sollte man sich vorher die 3 mitgelieferten Bücher durchlesen, die in mittelalterlichem Englisch geschrieben sind, und die Weltkarte einstudieren, welche in alten germanischen Runen beschriftet ist. Mit Fragen wie „Job“ oder „Name“ kann man sich durch etlichen NPCs durchfragen, um überhaupt zu verstehen, was das Ziel des Spiels ist.
Falls man jedoch die Zeit in Anspruch nimmt, ist Ultima IV aus Gameplay-Perspektive eines der besten Rollenspiele. Das Kampfsystem ist herausfordernd, komplex und sehr individualisierbar. Man kann sich eine eigene Gruppe aus verschieden Mitstreitern erstellen, Waffen, Tränke und Zauber herstellen (man muss sich alles von den NPCs erfragen und per Hand aufschreiben, denn merken kann man sich das nicht alles) sowie eine riesige Karte erkunden. Wie in beinahe jedem Ultima gibt es keine wirkliche Geschichte. Man erstellt die Geschichte sozusagen selber und versucht nebenbei seine Tugenden zu erfüllen und die Welt zu retten. Man merkt auch viele Gemeinsamkeiten zu den klassischen Pen&Paper-Rollenspielen der 1970er. Denn genau darauf basieren alle Ultima Spiele – Nahrungsmanagement, selbst geleiteten Konversationen mit NPCs, einer nicht linearen Geschichtsstruktur und sehr vielen Freiheiten.
Grafisch ist Ultima IV eher symbolisch zu betrachten. Man merkt, dass darauf einfach kein Wert gelegt wurde. Alles ist in einem simplen Gridsystem aufgebaut und man kann nur durch Worteingaben in einem Textfeld interagieren. Man bekommt also sozusagen eine kleine visuelle Repräsentation der Spielwelt – mehr aber auch nicht. Ganz klar ist Ultima IV das beste Beispiel für non-casual Hardcore-Gaming. Es beansprucht sehr viel Fleiß und Zeit, wird dann aber auch der Definition von „Rollenspiel“ gerecht.
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