Man kennt es sicherlich von Messen, Elektronikfachläden oder dem einen Freund, der bereits ein VR-Brille besitzt: Ein glücklicher Spieler darf das VR-Headset anhaben, die anderen stehen um den Bildschirm, der das Geschehen ebenfalls abbildet, herum und begutachten das Treiben des Spielers. Odd Raven Studios, die Entwickler von „Carly and the Reaperman“, haben sich gedacht, das muss nicht sein und haben einen asymmetrischen VR-Puzzle-Platformer entwickelt.
In „Carly and the Reaperman“ spielt der Spieler mit VR-Brille, wie der Name schon vermuten lässt, den mit Schnurrhaaren ausgestatteten Totenkopf, den Reaperman. Der Spieler mit dem Controller steuert die kürzlich verstorbene, grünhaarige Carly, die nun in einer Unterwelt mit Hilfe des Reapermans Parcours bewältigen und Rätsel lösen muss. Dabei ist es essenziell, dass sich die beiden Spieler über ihr Vorhaben austauschen, um gemeinsam die Level zu meistern.
Die neuen Möglichkeiten, die der asymmetrischen Spielweise zu schulden sind, sind beeindruckend: Von den offensichtlichen Aufgaben, wie Plattformen bereitstellen, Laser und Projektile blocken oder eine Fackel halten, um den Weg zu leuchten, bis hin zu Rätseln, in denen nur der Reaperman den sicheren Weg sieht und Carly lotsen muss oder Carly die richtige Reihenfolge an gestapelten Blöcken sieht und sie dem Reaperman diktieren muss.
Das Spiel ist im düsteren Low-Poly Stil gehalten und mit pinken und neon-grünen Akzenten verziert.
Ich habe die meiste Zeit die Rolle von Carly, also am Controller und mit Blick auf den Monitor gerichtet, gespielt. Dazu lässt sich sagen, dass sich Carly so steuern lässt, wie man es von einem 3D Platformer erwartet: Sie bewegt sich flüssig, die Sprunghöhe ist gut und für mich gibt es auch ausreichend Air-Control.
Mein Kollege Raphael kann über die VR-Perspektive als Reaperman berichten:
Die VR-Perspektive des Reaperman kann anfangs etwas überfordern, was die Bewegung angeht und man kann manchmal leicht den Überblick verlieren. Dies lässt jedoch nach den anfänglichen Spielminuten stark nach und man gewöhnt sich daran. Als Reaperman ist man in der Lage, bestimmte Objekte in einem Level zu verschieben und für Carly neue Wege zu öffnen. Man sieht beispielsweise Boden-Plattformen, die für Carly unsichtbar sind. Gute Kommunikation als Reaperman ist also ein Muss. Natürlich kommt es auch mal dazu, dass man ein Level neustarten muss, da man zwar miteinander reden kann, wenn man nebeneinander steht, die Sicht mit dem Reaperman auf das Level jedoch eine ganz andere ist, man sich also auch bewegen muss. Ich möchte also nicht sagen, dass es mehr oder weniger Spas als Reaperman macht. Allerdings spielt es sich mehr so, als ware man ein Tour-Guide für Carly, um ihr den Weg zu bahnen.
Das Spiel war auf der Sweden Game Arena auf der gamescom anspielbar und ist bereits auf Steam erschienen.
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