Project Ara und die Idee hinter Phonebloks

Durch das 2013 veröffentliche Video „Phonebloks“ in dem Dave Hakkens seine Idee eines individuell zusammenstellbarem Smartphone vorgestellt hat, wurden eine Reihe von großen Konzernen, wie beispielsweise Google und Motorola aufmerksam. Es dauerte zwar einige Zeit, bis das Konzept eines modularen Smartphones von YouTube aus so hohe Wellen schlug, doch bald arbeiteten deutlich mehr Köpfe an der Umsetzung des „Selbstbausatzes“. Nach über einem Jahr fragen wir uns nun natürlich, was aus Phonebloks geworden ist?

In Zusammenarbeit mit Phonebloks entwickelte Google fortan das „Project Ara“, das denselben Grundgedanken des holländischen Entwicklers aufgreift. Doch sieht es trotzdem anders aus, da die einzelnen Module seitlich in die sogenannte „Base“ eingeschoben werden, anstatt, wie beim Original, frontal auf die Platte montiert werden. Vorteil ist wahrscheinlich die bessere Sicherung der Module sowie bedienerfreundlicheres Auswechseln. Die einzelnen Bauteile möchte Google nicht selbst produzieren. Stattdessen werden Partner gesucht, die sich an festgelegte Regeln halten müssen, wenn sie Module herstellen möchten, damit das Smartphone später gut läuft. Ein Beispiel dafür ist bereits Toshiba; die japanische Firma könnte sich beispielsweise auf den Speicher im Project Ara spezialisieren. Der aktuelle Prototyp „Spiral 2“ wird bald auf Puerto Rico einen Testlauf fahren um das Handy auf Alltagstauglichkeit zu prüfen. Zudem ist bereits sein leistungsstärkerer Nachfolger „Spiral 3“ angekündigt, an dem schon fleißig gearbeitet wird, damit er noch dieses Jahr erscheinen kann. Diese nächste Generation von Project Ara soll dann mit normalen Smartphones mithalten können, mit anderen Worten: Man kann sich zum Beispiel auf ein FullHD-Display, einen Quad-Core-Prozessor und einen länger haltenden Akku freuen.

Phonebloks selbst arbeitet weiter an ihrem eigenen Design, das auch schon ursprünglich als Modell im YouTube Video diente. Sie haben sich mit der Firma Motorola zusammengeschlossen um das Projekt zu verwirklichen. Große Fortschritte sind bis her noch nicht zu verzeichnen, was an der äußerst schwierig umzusetzenden Idee liegt für die man mehr Mittel, wie Zeit und Personal benötigt. Scheinbar besitzt Google diese Mittel und konnte so einen Prototypen ihrer Neuentwicklung bauen. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass Phonebloks ihr Projekt des „Selbstbau-Handys“ aufgegeben haben.

Zusammengefasst macht dasProjekt unter Google echte Fortschritte – der bereits zweite Prototyp wird dieses Jahr getestet und ein dritter soll ebenfalls Ende diesen Jahres erscheinen. Die Modelle laufen bereits gut, nur müssen natürlich noch viele Fehlerquellen ausgemerzt und zusätzlich die Kompatibilität gesichert werden. Schätzungsweise wird so ein gesamtes Smartphone zwar teurer als herkömmliche Handys sein, aber es soll auch deutlich länger halten. Denn Einzelteile und Schäden sind leichter zu beheben und mit deutlich weniger Kosten verbunden. Zusätzlich kann man so sein Smartphone nach Belieben aufstocken und ständig aktuell halten. Wir werden die weitere Entwicklung selbstverständlich aufmerksam mitverfolgen und gespannt auf weitere Prototypen hoffen.

Foto via Giga.de