Silent Hill ist die Spiele-Reihe, die das Genre Psycho-Horror sehr stark prägte und selbst heute verliere ich mich immer mal wieder in die kleine Stadt von Silent Hill.
Einige dürften vielleicht die Filme zu Silent Hill kennen oder zumindest davon gehört haben. Diese spreche ich hier jedoch nicht an, da sie – sagen wir einfach – bei weitem nicht an die Tiefe und den Horrorfaktor der Spiele herankommen. Außerdem wurden in den Filmen einige Aspekte nicht wirklich getreu umgesetzt. Da ich Spoiler vermeiden möchte, werde ich nicht so viel über die Story schreiben, da man sehr viel erklären müsste, um den roten Faden wirklich zu verstehen.
Aber fangen wir nun an und ich entführe euch in das schöne Städtchen Silent Hill, einen Ort für die ganze Familie, um einfach mal zu entspannen. Oder besser gesagt, einen Ort der deine Alpträume Realität werden lässt. Es gibt einige Seelen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen an diesen Ort begeben haben. Harry Mason ist wegen seiner Tochter Cheryl dort, die von diesem Ort träumte. Nach seiner Ankunft verliert er sie jedoch, sucht sie anschließend, wie es jeder gute Vater machen würde und stellt sich den Gefahren der Stadt (Silent Hill 1). Travis ist hingegen ein Trucker, der einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Er rettete ein Mädchen in Silent Hill aus einem brennenden Haus, woraufhin sein Abenteuer begann (Silent Hill Origins). James Sunderland erhielt einen Brief seiner Frau. Dies klingt erstmal nicht komisch, bis man erfährt, dass sie schon länger verstorben ist. Der Brief sagt jedoch, dass sie an dem Lieblingsplatz der beiden wartet und so begibt sich James nach Jahren wieder nach Silent Hill, um der Botschaft auf den Grund zu gehen (Silent Hill 2). Die nächste Person ist Heather. Sie hat immer wieder Alpträume und ihr wird immer mehr klar, was das für ein Ort ist, von dem sie träumt. Wer hätte es gedacht, es handelt sich um Silent Hill. Also macht sie sich auf den Weg, um ihre eigene Identität zu erforschen (Silent Hill 3). Auf alle Titel nach Silent Hill 4: The Room gehe ich nicht ein, da für mich, wie auch für viele andere auch, die Serie nach dem schon nicht so beliebten Teil 4 sehr sehr stark abgebaut hat.
Damit habt ihr die Basis-Stories der ersten Teile kurz zusammengefasst. Diese sind auf den ersten Blick sehr simpel, innerhalb der jeweiligen Spiele gibt es jedoch noch so viel, was man über die Stadt sowie die Personen, die dort leben, herausfinden kann. Dadurch, dass die Spiele zusammenhängen, ist die Story im Gesamten betrachtet sehr tiefgründig und bietet auch eine Menge Platz für Vermutungen oder Annahmen, die man als Spieler stellen kann. Silent Hill besteht, wenn man so möchte, aus 2 Welten: der Fogworld und der Otherworld. Erstere ist dabei die „normale“ Version der Stadt, die jedoch keinesfalls sicher ist. Auch hier begegnen uns allerhand Monster und obskure Gestalten, die es zu bekämpfen gilt. Die Otherworld ist, wie der Name verrät, eine alternative Welt, die sich vor allem durch Rost, Blut und Dunkelheit auszeichnet. Hier ist es jedoch so, dass jeder Charakter der Silent Hill-Reihe eine etwas andere Variante sieht, da diese Otherworld auch etwas mit den Gedanken, Gefühlen und Taten der Protagonisten zu tun hat. Hier begegnen uns häufig mehr und andere Monster als in der „Fogworld“. In Silent Hill ist es meist so, dass man in der Fogworld ein Ziel bekommt, zum Beispiel zum Krankenhaus zu gehen. Dieses Krankenhaus ist dann so gesehen ein Level. Man erledigt nun Aufgaben in diesem Krankenhaus und ab einem gewissen Punkt beginnt die Otherworld und das Krankenhaus verändert sich dementsprechend. So läuft quasi jedes „Level“ ab.
Was macht nun aber Silent Hill so besonders? Nun es ist neben Resident Evil, welches das Survival Horror Genre startete, das Spiel, welches das Psycho Horror Genre startete, wenn man so möchte. Bis heute sind viele Szenen, auch wenn sie in die Jahre gekommen sind, unglaublich ekelhaft und gruselig. Dazu kommen eine erdrückende Atmosphäre und eine Geräuschkulisse, bei der es einem kalt über den Rücken läuft.
Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist, wie ich finde ich, dass man nicht wehrlos ist. Man findet Nahkampf- sowie Schusswaffen und trotzdem ist das Szenario so gruselig, wie kaum ein anderes. Es gibt kaum Jumpscares oder sonstige heutige Methoden, um das Spiel krampfhaft gruseliger zu machen (wie den Punkt, dass man sich nicht wehren kann). Nein, Silent Hill ist so verstörend und gruselig, weil es all dies durch unglaublich gutes Design und Hingabe erreicht. Die Angst oder die Panik, die man bei Silent Hill erfährt, ist ganz anders, als es beispielsweise bei Outlast der Fall ist, wo man sich nicht verteidigen kann und Jumpscares quasi im Minutentakt vorkommen. Bei Silent Hill hat man Schiss, obwohl man mit der Schrotflinte bewaffnet den Korridor entlanggeht, und dieses Gefühl vermitteln einem heute nur sehr wenige Horror-Spiele.
Natürlich sind die Spiele in die Jahre gekommen und alle, über die ich geredet habe, kamen entweder für die PlayStation 1 oder 2 raus – nur damit ihr ungefähr wisst, wie alt die Spiele sind – und trotzdem finde ich sie heute immer noch unglaublich fesselnd und angsteinflößend, was moderne Titel kaum noch schaffen. Wer also ein wirkliches Horrorspiel haben möchte, sollte sich diese Spiele besorgen oder wenigstens Videos anschauen, da einem selbst beim Zuschauen innerlich ganz anders wird.
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