Es war einmal an einem späten Donnerstagnachmittag irgendwann im August 1994. Der selbsternannte Cineast Joe sitzt nichtsahnend auf seiner Couch, als sein Videorekorder plötzlich anfängt, merkwürdige Dinge zu tun: Der Röhrenfernseher flimmert, das Bild verschwindet immer wieder und dazu noch diese schrecklichen Geräusche!
Für Joe ist klar, nur Herr Wing kann in dieser Situation helfen. Der alte, ebenfalls merkwürdige chinesische Inhaber des Krimskrams Ladens auf der Ecke erkennt den Ernst der Lage und verkauft ihm eine Videorekorder-Säuberungs-Kassette. Joe muss ihm jedoch versprechen, dass er ein paar wichtige Regeln einhält: Die Kassette nicht direktem Sonnenlicht aussetzen, nicht nass werden lassen und nicht nach Mitternacht in den Videorekorder einlegen. Er hätte sich jedoch besser daran halten sollen, denn jetzt sieht es so aus, als ob ein Gruppe kleiner, blöder Aliens seinen Videorekorder befallen und die Kontrolle übernommen hätte.
Herr Wing ist urplötzlich nicht mehr zu erreichen und er hat auch zu viele illegale Kopien zuhause, als dass er die Polizei über seine Situation informieren könnte. Zum Glück sind die Aliens eher nervig als gefährlich, sodass er sich der Situation selbst stellen möchte, um zu verhindern, dass sie weitere seiner Lieblingsfilme ruinieren.
Das ist die Vorgeschichte des Spiels „Epic Loon“ von Macrales Studio. Gespielt werden die voran beschriebenen Aliens in ikonischen Filmen der 80er und 90er Jahre. Aus den Filmen „Godzilla“, „Nosferatu“ und „Jurassic Park“ werden dadurch die Welten von „Grojira“, „Nosferacula“ und „Jurassic Land“, die jeweils aus mehreren Leveln bestehen, an bekannte Filmszenen angelehnt. Insgesamt soll das Spiel mehr als 350 Level umfassen.
Um den „Glitch“, einen digitalen Riss im Bildschirm, zu erreichen, muss man sich der etwas eigenartigen Steuerung der Aliens bedienen: Im normalen Zustand sind die Aliens nicht sonderlich mobil. Nur durch verschiedene Sprünge wird Strecke zurückgelegt. Hierbei werden die Aliens zu einer Art Pfütze und die Richtung wird hierbei durch ein Auge angegeben, welches stetig über der Figur hin und her pendelt. Auf dem Weg zum Glitch muss man sich durch verschiedenes Terrain kämpfen. Durch die harten Oberflächen ist es vergleichsweise einfach zu manövrieren, aber dann wären da ja auch noch die weichen Oberflächen, wie beispielsweise Gehirne, die einen trampolinartig durch die Luft katapultieren, oder Lianen, an denen man mitschwingen kann. Es hilft wenn man dieses System einmal in Aktion sieht.
Diese Mechaniken machen das Spiel in keinster Weise einfach. Nicht nur deswegen ist der Storymode für den kooperativen Multiplayer ausgelegt, auch wenn man ihn ebenso alleine spielen kann. Desweiteren gibt es noch einen selbsterklärenden Speedrun-Modus, einen Battle-Modus, in dem man kompetitiv gegen seine Mitspieler antreten muss und in dem man versucht, den Glitch als erstes zu erreichen, und einen Hardcore-Modus, in dem das Spiel in schnellerer Geschwindigkeit abgespielt wird.
Erwähnenswert ist auch noch der hochqualitative Soundtrack, der von der französischen Band Pryapisme eigens für Epic Loon komponiert wurde. Für mich hört er sich wie eine Mischung aus 8-Bit Elektro und Rokoko an.
Epic Loon soll Ende diesen Jahres auf PC, Playstation 4 und Xbox One veröffentlicht werden.
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