FIFA – Glücksspiel für Kinder?

Seit mittlerweile 29 Jahren erscheint jedes Jahr im September ein neues FIFA und seit ca. 2 Jahren steht der so beliebte Ultimate Team Modus hart in der Kritik. Denn viele Influencer*innen/YouTuber*innen mit großer Reichweite äußern sich negativ über das Spielsystem des Ultimate Team Modus und behaupten dieser sei Glücksspiel, welches laut USK für Kinder ab 0 Jahren zulässig ist.

In dem FIFA Ultimate Team Modus besteht das Ziel darin, sich ein möglichst gutes Team zusammenzustellen, um in Online-Wettbewerben, wie z.B. die Weekend League, gegen andere Spieler*innen anzutreten und zu gewinnen, um möglichst gute Ingame-Belohnungen zu erhalten.

Um bei solchen Events, welche wöchentlich stattfinden, mithalten zu können, muss man wie gesagt ein besonders gutes Team haben. Und wie erreicht man dies? Indem man sich für möglichst viel Geld möglichst viele FIFA-Packs kauft, die zufällige Spieler enthalten. Beim Öffnen dieser Packs hofft man darauf, dass die gezogenen Spieler einen möglichst teuren Wert auf dem Transfermarkt haben, damit man beim Verkaufen des Spielers viele „Coins“ bekommt, um sich ein teures/gutes Team zu erstellen. Darauf bauen die Spielentwickler*innen, denn Kinder und Jugendliche können meist noch keinen Bezug zum Geld herstellen und geben somit oft viel Geld für nichts aus. Die Chancen erfolgreich zu sein indem man Geld ausgibt sind so gering, dass es keinen Sinn macht, Geld auszugeben. Der YouTuber Trymacs hat die letzten beiden FIFA-Titel ein Projekt gemacht, indem er einen bestimmte Summe (dieses Jahr ca. 30.000€) für das Spiel ausgegeben hat, um in seinen Streams und Videos auf den Glücksspielfaktor aufmerksam zu machen.

Die Dark Patterns des Spiels bestehen zum einen aus dem monetären und zum anderen aus dem sozialen Aspekt. Auf monetärer Ebene werden die Spieler*innen hauptsächlich durch Lootboxen (der Inhalt der Packs wird nicht durch die Leistung, sondern durch Zufall bestimmt) dazu gedrungen, Geld auszugeben. Die Spieler*innen leben mit dem Glauben, dass sie auch bei kleineren Summen viel Glück haben und den gleichen Inhalt erhalten wie jemand, der tausende Euros ausgibt. Und falls das nicht der Fall ist, geben sie halt nochmal 10€ aus und dann nochmal und so weiter. Der soziale Aspekt besteht darin, dass es sowas wie Bestenlisten gibt, in denen man mit anderen Spieler*innen verglichen wird und somit auch gereizt wird Geld auszugeben, um bessere Erfolge zu erzielen und somit auch besser in der Community oder vor Freund*innen dazustehen.

Ich persönlich habe selber die Erfahrung gemacht, wie es ist, Geld für das Spiel auszugeben und ich wurde dahingehend maßlos enttäuscht, nach 300€ nicht auch nur den Hauch eines Erfolges beim Öffnen der Packs zu haben. Ich würde jedem der das Spiel spielt oder damit anfangen möchte raten, das Spiel zu spielen ohne Geld auszugeben, denn richtige Erfolge beim Öffnen der Packs erzielt man durchschnittlich erst nach ca. 1000-1600€ und selbst dann hält das nur bis der neue FIFA-Teil erscheint und man wieder von vorne startet.

Zusammenfassend kann man den Schluss ziehen, dass FIFA durch die Lootboxen in gewisser Art gefährlich ist und man Kinder und Jugendliche davor warnen sollte, bevor sie Unmengen an Geld ausgeben oder sonstiges passiert. Wichtig ist ebenfalls zu erwähnen, dass selbst wenn der Fall eintreten sollte, dass man beim Öffnen der Packs erfolgreich ist, dasselbe Spiel als neuer FIFA-Titel verpackt ein Jahr später erneut rauskommt und Spieler*innen ihren Fortschritt nicht aus dem letzten Teil rüber transferieren können. Man beginnt also wieder bei Null.

 

Bildquelle: EA

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