Games as a Service | Was heißt das eigentlich?

Games as a Service ist ein Modell mit vielen Facetten. Der Begriff wird vor allem gern von Publishern genutzt, doch was sagt er eigentlich aus? Vor allem ist es ein Weg, um Spieler zu einem wiederholten Ausgeben von Geld zu motivieren, um somit länger Profit als mit dem einmaligen Kauf zu erzielen.

Es gibt viele Formen des Modells „Games as a Service“ oder kurz genannt GaaS.

  • Spielzeit Abonnements
  • Season Passes und DLC Packs
  • Mikrotransaktionen
  • Spiel Abonnement Services
  • Cloudgaming Dienste

Spielzeit Abonnements kennt man hierbei vielleicht am längsten von MMORPGs wie World of Warcraft. Hier haben die Spieler oft eine Probeperiode, in welcher das Spiel nach Zeit oder Level begrenzt getestet werden kann. Wenn man weiter spielen möchte, muss man bezahlen. Was aber auch immer beliebter wird ist die Option, neue Expansionen, Erfahrung und In-Game Währungsboni durch Premium-Status Spielzeit zu verkaufen.

Season Passes und DLC Packs würden weniger Spieler in dieselbe Kategorie stecken wie gerade genannte Abonnements. Jedoch sind diese auch ein Weg, um Spieler dazu zu bewegen, mehr Geld für ein Spiel zu bezahlen. Dies wird durch DownLoadable Content erreicht, also herunterladbare Zusatzinhalte. Dabei ist es nun egal, ob es um Einzelspieler-Inhalt, wie bei The Binding of Isaac Rebirth mit den Erweiterungen Rebirth+, Afterbirth und Afterbirth+, oder um Mehrspieler- also Online-Inhalte geht, wie bei der Call of Duty Reihe mit extra Spielkarten für den Mehrspieler-Modus.

Mikrotransaktionen sind ein weiterer Ansatz, den einige Spieler hassen, besonders in Vollpreis Titeln (Kaufpreis von ca. 60 Euro). Dieses Modell ist jedoch sehr profitabel für Studios und Publisher. Mikrotransaktionen finden sich beispielsweise in Spielen wie CandyCrush, wo sich Extra-Versuche oder Züge dazukaufen lassen, sind aber auch in Spielen wie Counter Strike: Global Offensive durch erhältliche Waffenskins vorhanden. Eine durch eben dieses Spiel weitgehend etablierte Form sind Lootboxen. Diese lassen sich zum Beispiel vom Spieler sammeln, während der Schlüssel, um sie zu öffnen, dann gekauft werden muss. Mikrotransaktionen bieten dem Spieler also Wege, sich etwas durch schnelleren Zugriff auf Inhalte zu vereinfachen oder optische Veränderungen, wie Skins. Ein gutes Beispiel hierfür ist das kostenlos spielbare League of Legends, es finden sich Mikrotransaktionen allerdings auch immer öfter in Vollpreis-Titeln wie Grand Theft Auto 5 Online. Viele Spieler haben bei Vollpreis-Titeln kein Problem mit Mikrotransaktionen, solange diese kein Pay-to-Boost sind, also keine Spielvorteile bieten, sondern kosmetisch sind. Die Idee dieser Mikrotransaktionen ist es, dass eine Minderheit der Spieler Massen an Geld investiert. Diese Spieler werden „Whales“ genannt.

Spiel Abonnement Services wie Xbox Game Pass und EA Play etablieren sich seit den letzten Jahren immer mehr. Sie bieten Spielern Zugriff auf Spiele, die in diesem Service enthalten sind, ohne diese separat kaufen zu müssen. Dies bietet eine gute Möglichkeit, um Spiele auszuprobieren, für die man sonst kein Geld ausgeben würde.

Cloudgaming Dienste versuchen sich aktuell zu etablieren. Ob es nun Google Stadia oder MagentaGaming ist, beide leiden unter dem gleichen Problem, das schlechte Internet in Deutschland. Die Idee besteht jedoch darin, dass die Spieler dem Betreiber einen monatlichen Beitrag bezahlen und dafür nicht einmal spezielle Hardware benötigen, sondern nur eine gute Internetverbindung, um das Spiel so auf den Servern des Betreibers laufen zu lassen, wodurch es theoretisch überall spielbar wäre.

Was heißt also der Begriff Games as a Service genau, wenn ein Publisher ihn benutzt? Die Antwort ist recht offensichtlich… das lässt sich nicht so genau definieren. Es ist in der Regel eines der Modelle oder eine Kombination des DLC- und Mikrotransaktions-Modells, diese sind aktuell wohl die beliebteste Variante.

Luke Funke
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