Und auch dieses Jahr fand am 4. und 5. Dezember im Dortmunder U die Next Level Conference statt. Spielefanatiker, Kunst- und Kulturinteressierte bis hin zu Lehrern und Eltern besuchten diese mittlerweile fünfte Veranstaltung um bei der Diskussion um die gesellschaftliche Relevanz des Gamings dabei zu sein. Um dieses Thema auf möglichst anschaulichem und interaktivem Weg zu vermitteln, wurden Vorträge, Workshops und Diskussionen angeboten – neben den themenübergreifenden Ausstellungen.
Vormittags wurden verschiedene Themen angeboten. Für einige begann der Tag mit der Paneldiskussion zum Thema „Learning by Gaming“. Grundlage für diese Diskussion war die Frage, inwiefern sich Spiele als Lerninstrument eignen würden. Auf der Bühne fanden sich Prof. Dr. Linda Breitlauch von der Fachhochschule Trier, Tobias Hübner (IT-Trainer), Prof. Dr. Martin Geisler vom Institut für Computerspiele (Spawnpoint) und Prof. Dr. Jeffrey Wimmer von der TU Ilmenau ein. Die Vertreter der verschiedenen Institutionen fanden relativ schnell den Kontakt zum Publikum, z.B. beim offenen Meinungsaustausch zum Thema Gewaltsensibilisierung durch Kriegsspiele. Besonders für Frau Breitlauch, die bei der Bewertung von Spielen und der Altersfreigabe beteiligt ist, war das ein kritisches Thema.
Der bereits angesprochene Lerneffekt von Spielen wurde immer wieder in Verbindung mit den sogenannten „Serious Games“ gebracht, die sich zwar auch dem Unterhaltungs-, hauptsächlich aber dem Lernaspekt widmen. Das wurde jedoch von Seiten des Publikums als eine „Instrumentalisierung der Spiele“ kritisiert. Nach einer verkürzten Abschlussrunde hatte man die Möglichkeit zu einer kurzen Verschnaufpause mit Essen und Getränken.
Danach ging es um 14:00 zur Podiumsdiskussion „Enter the Next Level – Dein Weg in die Spielewirtschaft“. Unter den einberufenen Gesprächsteilnehmern gab es auch Spieleentwickler wie etwa Linda Kruse von „The Good Evil“ und Odile Limpach von Ubisofts Tochtergesellschaft Bluebyte. Aber auch Björn Bartholdy vom Cologne Game Lab, der schon häufiger an der Next Level teilnahm, Joachim Ortmanns aus dem Mediengründerzentrum NRW und Carsten Widera-Trombach von Crenetic, brachten sich in die Diskussion ein. Ziel dieser Diskussion war die schonungslose Aufklärung über den komplexen Weg vom interessierten Studenten bis zum Spieleentwickler. Eine der wichtigsten Qualifikationen, die von den Arbeitgebern in der Spieleentwicklerbranche verlangt würde, sei „Teamarbeit“ so Odile Limpach. Außerdem herrsche im Moment ein so großes Angebot an interessierten Arbeitskräften, besonders beim Entwicklergiganten Ubisoft, dass die Messlatte jetzt deutlich höher liege und nun ein besserer Abschluss an den Schulen und Universitäten als früher verlangt werde. Inzwischen sei es üblich erst nach langer gründlicher Ausbildung (Studium, Ausbildung, Praktika) in die Spielewirtschaft einzusteigen. Abschließendes Fazit war, dass der persönliche Ausbildungsweg und die Anforderungen der neuen Arbeitsstelle möglichst im Einklang stehen sollten.
Parallel dazu liefen im Kinosaal „Deine 10 Minuten“. Hier gab es die Möglichkeit für jeden Interessierten, auf einer Bühne innerhalb von 10 Minuten ein Thema freier Wahl vorzustellen. Eigene Projekte zum Thema Spieleproblematik (bspw. Emotionen beim Spielen/ verlieren), aber auch kunstwissenschaftliche Deutungen und viele andere Themengebiete waren vertreten, darunter auch der Ctrl-Blog.
Damit war der offizielle Terminplan abgeschlossen und man konnte sich noch einmal ganz in Ruhe einer N64 oder auch dem Space Ship Simulator „Artemis“ widmen. Und nun heißt es wieder ein Jahr warten, bis uns die Next Level 2015 mit neuen Ideen überrascht.
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