In der letzten Woche hatten Origin Mitglieder die Möglichkeit, das von EA veröffentlichte Star Wars Battlefront 3 (voraussichtlicher Release 19.11.2015) als kostenlose Beta zu spielen. Insgesamt stand Xbox One, Playstation 4 und PC Spielern diese eingeschränkte Version vom Multiplayer-Shooter 6 Tage lang zur Verfügung, das heißt die Beta wurde sogar noch verlängert und endete erst am 13.10. In diesem Arikel bewerte ich das allgemeine Spielgefühl und widme mich der Frage, ob sich der Kauf des Spiels, das keinen Singleplayer zu bieten hat, lohnen wird.
Spielbar waren drei Spielmodi: Zum ersten „Drop Zone“, ein Modus bei dem 8 Spieler der Rebellen und des Imperiums auf dem Lavaplaneten „Sullust“ gegen einander antreten. Sie versuchen Rettungskapseln ähnlich wie Flaggen zu erobern und zu verteidigen. Sobald ein Team die erste Kapsel lang genug verteidigt und so einen Punkt erlangt hat, landet eine weitere Rettungskapsel irgendwo auf der Map, die erneut eingenommen werden muss . Dabei dauert ein Spiel genau 10 Minuten.
Im Gegensatz zu diesem actionreichen Spiel auf verhältnismäßig wenig Raum findet der Spielmodus „Walker Assault“ auf dem Eisplaneten „Hoth“ statt, der die legendäre Schlacht aus Star Wars Episode V darstellt. Hier treten jeweils bis zu 20 Spieler gegeneinander an. Ähnlich wie im Film ist das Imperium deutlich besser ausgerüstet und so hat man nur als Klonkrieger die Möglichkeit, Bodenfahrzeuge, wie ein AT-ST oder AT-AT zu steuern. Die Rebellen gehen natürlich nicht leer aus und dürfen ihre A- und X-Wings in den Luftkampf gegen die imperialen Tie Fighter schicken. Neben dem Glück ein sogenanntes „Power-Up“, also eine irgendwo auf der Map liegenden Marke für die Steuerung eines solchen Vehikels zu finden, gibt es auch die Möglichkeit ein „Hero Pickup“ einzusammeln. Dementsprechend spawnt man je nachdem als Darth Vader oder Luke Skywalker und besitzt mit seinem Laserschwert natürlich ganz besondere Fähigkeiten und zudem mehr Leben. Allgemein beschrieben müssen die Rebellen in diesem Modus die zwei AT-ATs des Imperiums aufhalten, die drohen die rebellischen Schildgeneratoren zu zerstören. Dabei müssen die Rebellen verschiedene Stationen aktivieren und halten, um die AT-ATs angreifbar zu machen.
Letztlich konnte man einen Survival-Modus im Koop oder alleine spielen, bei dem man als Rebell Angriffswellen von Sturmtruppen auf dem Planeten „Tatooine“ zerschlagen muss. Dabei wird es stehts schwieriger, die Angriffe abzuwehren, da man später bspw. auch imperiale Scharfschützen ausschalten muss. In der Beta stand nur der leichteste Spielmodus zur Verfügung, bei dem man nach der sechsten Welle gewonnen hat.
Über die anderen fünf Multiplayer-Modi, die im fertigen Spiel zur Verfügung stehen werden, lässt sich durch die Beta noch nicht viel sagen. Doch als Beta-Teilnehmer hat man einen großen Einblick in das allgemeine Spielgefühl gewonnen und kann somit bereits vorab entscheiden, ob das Spiel interessant ist, bzw. interessant genug, um für das online basierende Spiel etwa 60€ auszugeben. Im Folgenden berichte ich über meinen persönlichen Eindruck und wäge negative sowie positive Aspekte des Shooters ab.
Um kurz auf den Bewertungsaspekt von Spielen zu sprechen zu kommen, der oft als der einer der unwichtigsten beschrieben wird: Mich hat die Grafik von Star Wars Battlefront positiv überrascht, auch wenn man durch die Spielereihe Battlefield des selben Entwicklerstudios Dice bereits sehr an eine schöne Optik gewöhnt wurde. Gerade auf dem Planeten Sullust sieht man in zig heißen Wasserströmen, die die Gänge zwischen erstarrter Magma füllen, winzige Partikel umherwirbeln. Aufsteigende Dampf der Lavaseen oder Rauch, der aus zerstörten Fahrzeugen aufsteigt wirkt sehr realistisch und auch einschlagende Laserschüsse bilden auf verschiedensten Oberflächen Funken, die sich in alle Richtungen verteilen. Besonders angetan war ich jedoch von den dargestellten Helden Darth Vader und Luke Skywalker, die sich äußerlich ganz besonders von den anderen Kämpfern abheben und optisch sehr nah an die Filme rankommen. Wahrscheinlich gibt es hier Unterschiede zwischen den Versionen für den PC und den Konsolen, ich persönlich beziehe mich auf die grafische Leistung der PC-Version.
Interessanter für die Bewertung eines Spiels ist selbstverständlich das Gameplay. Dazu lässt sich vorweg sagen, dass der Spielmodus Drop Zone die schnellere und actionreichere Option der beiden Multiplayer-Modi war. Spieler sind auf sich alleine und ihren „Blaster“, ihre Waffe gestellt und erhalten keine Unterstützung durch Fahrzeuge. Man kann sich jedoch Vorteile durch die Benutzung der sogenannten „Star Cards“ verschaffen, drei Karten die man mit verschiedenen Fähigkeiten oder Equipment ausrüsten kann. Zur Verfügung stehen zum Beispiel ein Jetpack, ein Scharfschützengewehr oder Granaten. Alle diese Karten haben einen Cooldown, so dass man sie nur in bestimmten Zeitabständen nutzen kann. Die Eingabe dieser Karten fällt genauso wie die Fähigkeiten der Helden auf der Tastatur gewöhnungsbedürftig auf die Tasten 1,2 und 3, so dass man fast stehen bleiben muss, um sie auszuwählen. Abgesehen von der Möglichkeit das Spiel in der Third-Person Sicht zu genießen, erinnert der Titel etwas an Battlefield und somit an einen klassischen Shooter, allerdings mit einem meiner Meinung nach völlig anderem Charakter. So ist bspw. die Raumschiffsteuerung etwas modifiziert bzw. vereinfacht, denn Gegner werden automatisch in’s Visier genommen und es gibt Standart-Flugmanöver, die auf Knopfdruck ausgeführt werden. Bei der Steuerung von Fliegern kommt schließlich die Maus und Tastatur Steuerung an ihre Grenzen, da die Richtung durch die Maus vorgegeben wird und man diese sehr oft nachziehen muss, da man ihre Sensibilität nicht einstellen kann. Hier sowie bei der Eingabe der Star Cards stelle ich mir ausnahmsweise die Eingabe per Controller deutlich einfacher vor.
Ziel der Star Wars Battlefront Beta war es natürlich nicht nur den Hype auf das Spiel zu stärken, denn Entwicklerstudio Dice versucht auch viele Verbesserungsvorschläge wahrzunehmen. Zum Beispiel gab es starke Kritik an dem im Spielmodus Walker Assault auftretendem Ungleichgewicht zwischen den Teams. Die Rebellen sind nicht nur aufgrund mangelndem Equipments unterlegen: Die AT-ATs folgen einem vorgegebenen Kurs durch die Map, so siegt stets das Imperium falls sich keiner der Spieler aktiv am Spielgeschehen beteiligen würde.
Zusammengefasst finde ich, dass Dice die Kombination aus Shooter und dem Star Wars Universum gut gelungen ist. Man erlebt definitiv die atemberaubenden Schlachten der Star Wars Saga als einzelner Kämpfer nach und gewinnt eine ganz andere Perspektive auf die Kämpfe: Man nimmt selbst aktiv teil und kann zu einem Sieg beisteuern. Allerdings stellt sich aus meiner Sicht die Frage, ob diese anfängliche Begeisterung lange anhalten wird. Man schaltet schnell die – an einer Hand abzählbaren – Waffen und das Equipment frei und ein langes leveln einzelner Gegenstände etc. fällt weg. Zum Start stehen neben den Koop-Missionen sieben Spielmodi zur Verfügung, die jeweils nur eine spezifische Map zu bieten haben – diesen Eindruck vermittelt zumindestens die Beta. Zusätzlich ist meiner Meinung nach der Preis von 60€ recht viel für ein Spiel, das keinen Singleplayer umfasst, ein Aspekt, der für mich ein absoluter Kaufgrund gewesen wäre, auch wenn es sehr schwierig ist, neben den Star Wars Filmen eine neue oder zusätzliche Geschichte zu erzählen.
Alles in allem würde ich sagen ist der actionreiche Shooter Battlefront 3 ein Muss für jeden Star Wars Fan, der auch mal gerne zockt. Wer ein Battlefield mit Star Wars Skin erwartet liegt falsch, denn durch neuartige Fahrzeuge und die Helden, die man steuern kann, wird für Abwechslung gesorgt. Zudem ist bspw. die Waffenwahl nicht sehr umfassend und die Fahrzeugsteuerung nicht ganz so komplex wie in Dice Ego-Shooter Reihe . Somit stellt Star Wars Battlefront einen idealen actionreichen Shooter für zwischendurch dar, der für ein ordentliches Star Wars Feeling sorgt.
- Electronic Arts: Der Riese auf der Gamescom - 31. August 2017
- Adventures and Stories: Where the Water Tastes Like Wine - 25. August 2017
- Cosmic Kites: Kennt ihr noch Snake? - 25. August 2017
Hi,
Ich zocke soweit es geht, jede freie Minute. Das Spiel macht eine super Laune. Der Anfang ist schwer, was sich aber mit der Zeit wieder legt.
Mit freundlichen Grüßen
Flo