Valorant ist ein Spiel, das man entweder liebt oder hasst. Vielleicht auch wie bei mir, beides gleichzeitig . Als jemand, der Sage und manchmal Clove spielt, fühle ich mich oft zwischen Faszination und Frustration gefangen. Auf der einen Seite ist Valorant ein brillantes Game mit taktischem Tiefgang, spannenden Charakteren und dem Nervenkitzel, wenn man in der letzten Sekunde ein Match für sich entscheidet. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Aspekte, die das Spielerlebnis trüben, von toxischen Teammates bis zu fragwürdigen Entscheidungen von Riot Games.
Sage ist einer der Gründe, warum ich Valorant überhaupt spiele. Sie ist mehr als nur der „Support“ des Teams, sie ist diejenige, die alles zusammenhält, den Überblick behält und das Team rettet, wenn es eng wird. Ich liebe es, eine Wand perfekt zu platzieren oder mit einer Clutch-Revive-Aktion das Spiel zu drehen. Aber ganz ehrlich? Es ist auch anstrengend. Man wird oft auf diese Rolle reduziert, ständig aufgefordert, zu heilen, und wenn man einmal „falsch“ spielt, hagelt es Kritik. Clove hingegen bringt Abwechslung und Style ins Game, aber manchmal habe ich das Gefühl, Riot setzt zu sehr auf flashy Skins und weniger auf echte Innovation.
Was mich an Valorant wirklich nervt ist die Community. Klar, es gibt supernette Leute, aber die toxischen Spieler*innen machen es schwer, das Spiel entspannt zu genießen. Besonders als Mädchen bekommt man dumme Kommentare zu hören – entweder man wird nicht ernstgenommen oder es wird übertrieben gelobt, wenn man gut spielt, als wäre das eine Überraschung. Riot hat zwar Mechanismen wie den Mute-Button eingebaut, aber das löst das Grundproblem nicht. Und dann ist da noch der In-Game-Chat, der manchmal mehr salty Stuff als ein ganzer Ozean enthält.
Riot selbst ist auch ein Thema. Die Updates und neuen Inhalte sind zwar spannend, aber oft habe ich das Gefühl, sie konzentrieren sich zu sehr darauf, neue Skins zu verkaufen, anstatt die Balance des Spiels zu verbessern. Zum Beispiel gibt es immer wieder Diskussionen über zu starke oder zu schwache Agents, die gefühlt ewig ungelöst bleiben. Gleichzeitig sind Skins extrem teuer und es nervt, dass du gefühlt ein Vermögen ausgeben musst, um dein Loadout cool aussehen zu lassen.
Und trotzdem komme ich immer wieder zurück. Es ist diese Spannung, dieses „Noch eine Runde“-Gefühl, das mich fesselt. Valorant hat so viele Momente, die unvergesslich sind, ein Ace mit Sage, eine perfekte Ult im richtigen Moment, lustige Clips oder einfach auch nur mit Freunden und Freundinnen im Team zu gewinnen. Es ist ein Spiel, das genauso sehr frustriert, wie es Spaß macht, und genau das macht es zu einer Hassliebe.
Vielleicht ist es gerade diese Ambivalenz, die Valorant so besonders macht. Es ist nicht perfekt – sogar weit davon entfernt – aber es hat etwas, das einen immer wieder reinzieht. Vielleicht ist es die Herausforderung, vielleicht die Community (ja, auch mit ihren Problemen), oder einfach nur die Tatsache, dass man sich in den Charakteren wiederfindet. Am Ende ist Valorant mehr als nur ein Spiel. Es ist eine Erfahrung, und wie bei jeder Erfahrung gibt es Höhen und Tiefen.
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