Im digitalen Zeitalter, in dem Gaming eine wichtige Rolle im Leben vieler Jugendlicher spielt, bietet das Gamescamp eine einzigartige Plattform für Jugendliche, um ihre Leidenschaften zu teilen und sich kreativ auszuleben. Das Gamescamp ist mehr als nur ein Treffen von Gleichgesinnten – es ist ein Ort der Begegnung, der Diskussion und der Vertiefung von Interessen und Hobbys. Interesse geweckt?
Im Jahr 2016 hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, ein Teil der Gamescamp-Familie zu werden, als ich an Games4Interaction teilnahm, einer Veranstaltung, die sich mit dem Einsatz von Spielen unter anderem in Schulen beschäftigte. Diese fand in der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid statt. Für mich als damals noch unbeholfenen 16-Jährigen war das ein unglaubliches Erlebnis, da wir Teilnehmer*innen die volle Freiheit hatten, unsere Projekte selbst zu gestalten und auch vorzustellen. Von der Planung der Workshops bis hin zur Präsentation unserer Ideen lag die Verantwortung komplett in unseren Händen, was für mich einfach unglaublich war. Diese Freiheit förderte nicht nur unsere Kreativität, sondern ermöglichte es uns auch, unser volles Potenzial im Team zu entfalten. Vor allem aber hat es uns verdammt viel Spaß gemacht. Es sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Was ich damals vielleicht noch nicht wusste: Durch die Veranstaltung wurde ich Teil einer Gemeinschaft, die sich, obwohl sie sich nur einmal im Jahr sieht, blind versteht und sofort als Gruppe funktioniert. (Schleichwerbung: aus der Zeit stammt übrigens auch die Vorlage für meinen Artikel „Assassin’s Creed im Geschichtsunterricht„.)
Knapp ein halbes Jahr später, ungefähr im März 2017, fand das Gamescamp: Ethik & Games statt. Das war dann auch das erste richtige Gamescamp an dem ich teilnahm. Zusammen mit ein paar Schulfreunden und unserem Medienpädagogen machten wir uns auf den Weg ins vertraute Remscheid, wo ich auch schon auf einige vertraute Gesichter traf. In diesem Gamescamp ging es, wie der Name schon verriet, um Ethik und Moral in Spielen. Warte mal.. Ethik und Moral? Ist das wirklich so spannend für junge Gamer*innen? Beim Herr’n Müller im Geschichtsunterricht vielleicht nicht, aber hier ging es ja wirklich um Videospiele. Und: die Teilnehmer*innen durften sowohl ihre eigenen Ideen für Workshops präsentieren als auch an im voraus vorgeschlagenen Sessions teilnehmen.
Knapp zwei Monate später fand sogar direkt ein weiteres Gamescamp statt, diesmal in Dresden. Dieses hieß Gamescamp United, wo wir uns unter anderem mit Menschen mit Fluchthintergrund trafen und mit ihnen eine schöne Zeit verbrachten. Wir haben zusammen Spiele gespielt, zusammen gegessen und viel geredet. So weit weg von zu Hause, mit so vielen fremden Menschen zusammen zu sein und sich doch so vertraut zu fühlen, das ist das Gamescamp.
Ja, es gibt einen traurigen Teil in diesem Artikel. Corona. 2017 war das letzte Gamescamp vor Corona und wir alle wissen, wie sich die Pandemie und das Zeitgefühl für uns entwickelt hat. Die Zeit verflog, wir sahen uns kaum noch und es herrschte eine gefühlte Funkstille überall. Es dauerte fast 5 Jahre bis ich durch Zufall gesehen habe, dass ein Gamescamp im Jahr 2022 geplant war. Sofort habe ich mich angemeldet und alte Bekannte aus der damaligen Gamescamp-Zeit angeschrieben. Als ich durch die Türen der Akademie Remscheid trat, fühlte ich mich sofort wieder wie 16-17. Ich erkannte die Teilnehmer*innen teilweise nicht wieder, konnte mich an manche nicht einmal erinnern, was auch daran lag, dass sie selbst größer und erwachsener geworden waren. Und obwohl es schon 5 Jahre her war, war es sofort so, als hätte man sich erst vor einer Woche getroffen. Die Pandemie schuf zwar Risse in der Gesellschaft, aber die Gamescamper*innen waren immer noch eine Familie mit vielen neuen Leuten und viel Zuwachs.
Ab da fand das Gamescamp dann auch endlich wieder jährlich statt, 2023 ging es sogar in die Nähe von Hamburg. Das war schon unglaublich, so einen riesigen Hof nur für uns zu haben. Spätestens ab da war das Gefühl wieder da, was ich Jahre vorher schon hatte: am richtigen Ort mit den richtigen Menschen. Da war ich dann das erste Mal nicht mehr als Teilnehmer, sondern als Guide dabei. Mir wurde gesagt, ich wäre als Guide quasi ein Bindeglied zwischen Teilnehmer*in und den Teamler*innen, was ich auch wirklich gut fand. Und es ging weiter: neben ein paar Events auf Discord, den sogenannten Gamescamp Connects, ging es 2024 weiter, wo wir wieder in Remscheid waren, wo ich auch wieder als Guide dabei war. Ich muss ehrlich sagen: Remscheid und Gamescamp, das passt einfach. Wenn ich an Remscheid denke, dann denke ich an das Gamescamp.
Egal ob du neu dabei bist oder seit Jahren ein fester Bestandteil, bei uns hat jeder einen Platz. Das ist das Gamescamp, so ist und war es schon immer.
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