So war es auf dem Gamingfestival der Dokomi

In einem früheren Artikel haben wir schon das Gaming Festival auf der Dokomi angeteasert, aber wie war es nun wirklich?
Nochmal zur Auffrischung: Die Dokomi ist eigentlich eine Anime- und Manga-Expo, die dieses Jahr ihr zehntes Jubiliäum gefeiert hat. Da sich in den letzten Jahren durch Umfragen gezeigt hat, dass es ein großes Interesse an mehr Gaming-Content gibt, gab es gleich mehrere eSport-Turniere und eine ganze Halle war dem Zocken gewidmet.

Eine Cosplayerin auf der Dokomi

Da Overwatch „mein“ eSport ist, habe ich hauptsächlich das Overwatch-Turnier verfolgt. Und tatsächlich wollte ich auch selber teilnehmen, schließlich haben 1000€ gewunken. Für den ersten Online-Qualifier bekam ich nicht rechtzeitig ein Team zusammen. Allerdings hab es einen zweiten Qualifier, der aber drei Tage vor dem eigentlichen Event ohne öffentliche Ankündigung abgesagt wurde. Na gut, der Traum von der Teilnahme war also gescheitert, am Zuschauen habe ich ja aber auch viel Spaß.

Freitag vor der regulären Dokomi war schon Halle 16 für das Gaming Festival offen, laut Internet sollte das erste Halbfinale des Overwatch-Turniers dort stattfinden.
Das Erste was mir auffällt, als ich am Messegelände ankomme, ist Leere. Es ist wenig los und der Eingang kaum zu finden. Nach kurzem Suchen, einer Ausweiskontrolle und kleinen Problemen mit dem Ticket stehe ich in der Halle. Aber auch hier ist wenig bis gar nichts los. Ein paar Konsolen sind aufgestellt, ein Parkour aufgebaut und zwei (noch) leere Bühnen, auf denen hoffentlich bald eSport zu sehen ist. Nach wenigen Stunden ist die Halle immer noch nicht sehr gefüllt und ich frage Bekannte, die sich für das Halbfinale qualifiziert haben, wann sie an der Reihe sind – erst morgen!. Ich bin etwas verwirrt und tatsächlich: Die Angabe auf der offiziellen Website war falsch, ein Tippfehler oder sonstwas. Auf jeden Fall fand am Freitag kein einziges Overwatch-Spiel auf der Bühne statt.

Ich fahre also Nachhause, um mir am Samstag nochmal alles anzuschauen. Am nächsten Tag ist auf jeden Fall mehr los, eine lange Schlange steht vorm Eingang, Cosplayer und andere Besucher drängeln durch die, mit Merchandise oder anderen japanophilen Gegenständen gefüllten, Hallen.
Die Gaminghalle ist wie am Tag zuvor aber eher schlecht als recht besucht, also schaue ich mir vormittags eher die Cosplayer an, schließlich fängt um 20:30 erst das erste Overwatch Halbfinale statt. Um 20:00 wird dann aber erstmal dicht gemacht. Alle müssen raus, nur Menschen mit einem Gamingfestival-Ticket dürfen wieder rein.
Dumm nur, dass auch die Spieler rausgeworfen wurden und nur durch Umwege wieder rechtzeitig in die Halle finden. Trotzdem beginnt -warum auch immer- das Turnier mit einiger Verspätung.

Im Vordergrund sieht man Marcel „Veineless“ Lehmann – letztes Jahr trat er für Deutschland im Overwatch Worldcup an

Am Ende gewinnt Team „Worth It“ mit Xenlon, Cabzlock, IgniteTheSky, Koro, Predo und Veineless, allerdings sind deren Gegner „The Poggest of Champs“ auch nur zu fünft. Ihr sechster Mann ist krank geworden, ein Substitute darf nicht einspringen.
Alles in Allem war das Gamingfestival ein organisatorisches Desaster, es gab kaum Informationen und wenn, dann häufig falsche. Außerdem gab es in der Halle einfach zu wenig zu tun. Zugute muss man der Dokomi aber halten, dass sie immerhin ein LAN-Turnier veranstalteten, etwas, was in der deutschen eSport-Szene viel zu selten gesehen wird.

Sportsmänner – Nach dem Spiel werden natürlich Hände geschüttelt
Anna Bertsch
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